Auf Einladung des Berufsverbandes der Dresdner Gästeführerinnen und Gästeführer sprach Matthias Neutzner am heutigen Abend über »Schuld und Unschuld« der Stadt Dresden in Nationalsozialismus und Krieg.
Vor mehr als einhundert Zuhörerinnen und Zuhörern leitete er die Veranstaltung mit einem konzentrierten Essay ein, in dem Geschichtserzählungen kritisch auf ihre Metaphern, Zuspitzungen und Wertungen befragt wurden. Er warb dafür, die Widersprüche, Komplexitäten und Ambivalenzen der Stadtgeschichte in konkreten Biografien und aus unterschiedlichen Sichten darzustellen. Auch den Gästen der Stadt soll es möglich werden, die erzählten geschichtlichen Erfahrungen mit der eigenen Lebenswirklichkeit in Verbindung zu bringen.
Im zweiten Teil des Abends diskutierte Matthias Neutzner verschiedene Aspekte der Geschichte Dresdens während des Zweiten Weltkriegs – insbesondere die militärische Bedeutung der Stadt und die Alltagsgeschichte vor den katastrophalen Luftangriffen im Februar 1945. Auch die politische und militärische Einordnung des Luftkriegs gegen die Stadt und dessen Nachgeschichte seit sieben Jahrzehnten wurden thematisiert. Die anschließenden lebhaften Diskussionen zogen sich weit in den Abend hinein.