Seit mehreren Jahren setzen sich Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen des Collège André Malraux im französischen Paron in einem audiovisuellen Projekt mit Themen der europäischen Zeitgeschichte auseinander. Dabei entsteht jeweils eine gemeinsame Filmproduktion, die für den Unterricht genutzt werden kann. In ihrem diesjährigen Projekt thematisieren die Schülerinnen und Schüler die Gefährdung von Menschenrechten in Situationen der Diktatur und des Krieges. Mit dieser Perspektive besuchten sie mehrere Erinnerungsorte in Deutschland − unter anderem das Konzentrationslager Buchenwald, Nürnberg als Ort der alliierten Kriegsverbrecherprozesse 1945/46 und Dresden.
Unsere Gruppe unterstützte die Arbeit der Schülerinnen und Schüler in zweifacher Weise: In einer Führung auf dem Dresdner Heidefriedhof erläuterte Matthias Neutzner insbesondere die politische Instrumentalisierung des Erinnerns an die Luftangriffe durch die DDR-Partei- und Staatsführung. In ausführlichen Interviewaufnahmen hinterfragten die Schülerinnen und Schüler vor allem die zeitgenössischen Wertungen und Deutungen des historischen Geschehens. Am selben Tag traf sich die französische Gruppe mit Nora Lang: In der Kulisse der Ausstellung DRESDEN 1945 im Panometer wurde als Zeitzeugin des Jahres 1945 und Friedensaktivistin nach ihren Erlebnissen und Wertungen befragt.

13. April 2015: Schüler des Collège André Malraux, Paron (Frankreich) mit Nora Lang vor der Ausstellung DRESDEN 1945