19. Januar 2019 | Das Kleeblatt des Glücks. Peace Slam in Dipps

»Frieden, Eigeninitiative, Kreativität und Weltoffenheit werden zum Kleeblatt des Glücks.« Mit diesem begeisterten Fazit des Schulleiters endete unser gestriger Peace Slam am Gymnasium Dippoldiswalde. Wenn Schülerinnen und Schüler Eigenverantwortung übernehmen und einen solchen Abend organisieren, dann sei das für ihn Schulfrieden. Und der ist nichts Leises, nichts Weltabgewandtes, sondern lautes, kreatives Tun. Ein »Riesenglück« für einen Pädagogen, »seine« Jugendlichen so engagiert zu sehen.

Auch für uns war der Slam eine besondere Veranstaltung: Normalerweise organisieren wir School Slams mit Lehrerinnen und Lehrern, doch dieses Mal war es anders. Roland, ein 17-jähriger Schüler des Gymnasiums, hatte seine Mitschüler aufgefordert, gemeinsam mit uns ein Programm zu gestalten. Sein Aushang in der Schulkantine hatte einen überwältigenden Erfolg. Die Schülerinnen und Schüler sangen eigens komponierte Lieder, improvisierten am Klavier zu eigenen Gedichten, machten eigene kecke Slams und berichteten über die Antworten ihrer Mitschüler auf die Frage »Was ist eigentlich Frieden für Dich?«. Ein Friedensratgeber auf der Bühne sammelte die Antworten, Ideen und Überlegungen. Er wird noch eine Weile in der Schulaula an unsere gemeinsame Veranstaltung erinnern.

Für unserse Slammer*innen Caterin, Jiaying und Mohammed war der Freitagabend in Dippoldiswalde der erste Peace Slam außerhalb Dresdens. Mohammed aus Ägypten erzählte von seinen Erfahrungen in unterschiedlichen Ländern und reflektierte über historische Schuld. Jiaying aus China berichtete, wie es sich anfühlt, aus einer Millionenstadt nach Sachsen zu ziehen, und wie sie sich selbst tausende Kilometer entfernt mit den sozialen Stereotypen ihrer heimatlichen Gesellschaft auseinandersetzen muss. Caterin, Slammerin der ersten Stunde, traute sich erstmalig, ihren Slam über die Friedensbewegung in Kolumbien in deutscher Sprache aufzuführen. So haben sich die Aufregung und die aufwändige Vorbereitung der Slammer*innen gelohnt: Gemeinsam mit den Beiträgen der Schüler*innen entstand ein unglaublich dichtes, berührendes Programm.

Herzlichen Dank und Respekt den engagierten Jugendlichen am Gymnasium Dippoldiswalde! 

Wer es Roland und dem Glückauf-Gymnasium nachtun möchte: Nehmt Kontakt mit uns auf: mic4peace@gmx.net.