13. Februar 2015 | ORTE DES FRIEDENS. Impressionen und Texte (3)

»Orte des Friedens« war gleichermaßen die Überschrift über dem »11. Treffen der Generationen zum 13. Februar« wie Leitmotiv für alle gemeinsamen Aktivitäten des Tages. Die folgenden Impressionen sollen einen Eindruck von Inhalt und Atmosphäre des Tages vermitteln.


Erinnerungszeremonie am Güterbahnhof Dresden-Neustadt

Als Teil des »Treffens der Generationen« begaben sich viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung im »Haus der Kirche« anschließend in Bussen zum Güterbahnhof Dresden-Neustadt. Am 21. Januar 1942 gingen von hier Transporte mit jüdischen Menschen in das Ghetto Riga, am 3. März 1943 nach Auschwitz ab. Von den etwa 1.500 Menschen des Auschwitz-Transportes, unter ihnen 293 Dresdner aus dem »Judenlager Hellerberg«, wurden ca. 820 unmittelbar nach der Ankunft selektiert und in den Gaskammern ermordet.

Am ehemaligen Personenbahnsteig des Bahnhofs verlas Johanna Stoll von der Dresdner Jüdischen Gemeinde den Erlebnisbericht eines Knaben, der hier mit seiner Familie in die Güterwagen steigen musste und später im Rigaer Ghetto getötet wurde. Schweigend legten die Versammelten – unter Ihnen auch Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz – eine weiße Rose an der Bahnsteigkante nieder.

Die schlichte Erinnerungszeremonie wurde gemeinsam von der Jüdischen Gemeinde und den Dresdner Vereinen Denk Mal Fort! und IG 13. Februar 1945 organisiert. Im Jahr 2001 hatte die Künstlergruppe kunstplan den Erinnerungsort »Güterbahnhof Neustadt« in ihrem Projekt Gravuren des Krieges markiert.

Fotografien: David Brandt (Dresden)

 

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Carol Rank von der Universität Coventry (l.) und Dresdens Oberbürgermeisterin Helma Orosz (2. v. l.) hörten den Bericht über die Deportationen in den Jahren 1942 und 1943.

 

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Johanna Stoll von der Dresdner Jüdischen Gemeinde las aus den Erinnerungen eines Zeitzeugen.

 

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Auch eine Delegation aus dem polnischen Wielun mit Bürgermeister Pawel Okrasa, Andrzej Dabrowski und Zofia Burchacinska (v. r.) legte weißen Rosen am ehemaligen Verladegleis nieder.

 

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Unter den Anwesenden waren auch Dresdnerinnen Nora Lang (l.), Christa Hennemann (2. v. l.) und die Londoner Theatermacherin Pam Schweitzer (5. v. l.).

 

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Weiße Rosen an der Bahnsteigkante.