In diesem Sommer erreichte uns eine Einladung des CAMBIO e.V., einem Bildungsverein, der sich zum Ziel setzt, einen sozial-ökologischen Wandel der Gesellschaft anzustoßen und voranzutreiben. Ihre Arbeit ist motiviert durch eine Kultur des Miteinanders und ein gutes Leben für Alle weltweit. Thematisch sind wir mit unserem Projekt International Peace Slam Dresden mit den großen Themen Kulturelle Diversität, Ko-Existenz und interkulturelle Neugier in dieser Umgebung sofort zu Hause. Wir wurden gebeten einen Programmpunkt zu den diesjährigen Political Art Days mit dem Schwerpunkt “Inklusive Territorien” beizusteuern und sagten begeistert zu.
Eine Einladung zu einem Peace Slam auf einer richtigen Bühne vor richtigen Menschen? Eine große Überraschung für alle, und auch eine Herausforderung. Wer ist gerade im Land? Wie arrangieren wir die verschiedenen Themen? Ist alles bedacht für Corona-Regelungen vor Ort?
Beinahe zwei Jahre ist es her, dass wir als kleine internationale Gruppe in sächsische Schulen und auf Stadtveranstaltungen unterwegs waren. Ein kleines Team musste zunächst gefunden werden. Und manchmal findet der, der sucht… auch etwas Besonderes. In unserem Fall konnten wir für diese Veranstaltung eine neue Slammerin gewinnen. Laura mit ihrem unwiderstehlichen britischen Humor war eine wundervolle Bereicherung eines neuen Programms mit alten Hasen. Gemeinsam mit Siavash aus dem Iran, Himani aus Indien und Iman aus dem Irak gelang ein wundervoller Spannungsbogen, der das Publikum in entfernte Winkel unserer eigenen Vorurteile, aber auch zu ganz nahen Menschen führte. Intensiver Selbstreflektion, die immer auch lustig sein darf, verbindet manchmal auch ernstere Themen. Wie seit dem weltweiten Ausbruch des Corona-Virus der persönliche Frieden gestört werden kann, haben viele am eigenen Leib erfahren. Das Publikum wurde eingeladen, mit nach Indien zu kommen und Anteil an einer Familiengeschichte zu nehmen, hautnah Erkrankung, Sorge und Improvisation zu erleben. Das Thema Menschenwürde wurde stark ausgeleuchtet, insbesondere hinsichtlich eines Stück Stoffes um den Kopf von Frauen, der so viele Irritationen auslöst. Politische Konflikte und Freundschaften im Exil sind am Ende immer Thema unserer Veranstaltungen und jeder im Publikum findet einen persönlichen Anknüpfungspunkt oder einen Impuls, den er oder sie mit nach Hause nimmt.
Hoffentlich nicht zum letzten Mal verabschiedete sich das Peace Slam Team mit seinem Titelsong “Be the change”, produziert von der Dippoldiswalder Schülerband “Princess on Peace” im Jahr 2019.